Eine Nachricht aus New York

Anfang März 2013 erreichte Petra Merkel eine E-Mail aus New York. Absender: Marianne Salinger. "Durch Zufall habe ich auf die 'Stolpersteine für Charlottenburg' geklickt und bin froh dass man sich erinnert an Paulchen Dienstag und besonders haben mich die Bilder von Dienstags und Joachim gefreut. Walter Dienstag war der beste Freund meines Vaters und Joachim, ich und mein Bruder sind zusammen aufgewachsen.", hieß es da. Petra Merkel nahm sofort Kontakt mit Marianne Salinger auf und erfuhr so, dass Walter Dienstag, Paulas Ehemann, neben Martha noch eine weitere Schwester Hannah hatte. Diese wiederum hatte zwei Töchter. Eine davon war Edith Bassynski (in zweiter Ehe Seidler). Und da schließt sich der Kreis. Edith Bassynski hatte nämlich von Sydney aus 1947 eine Suchanfrage nach Paula Dienstag über den Internationalen Suchdienst Bad Arolsen gestellt. Bislang war nicht bekannt, ob wirklich Verwandtschaftsverhältnisse bestehen.

 

Marianne Salinger konnte sich noch gut erinnern an die Familie Dienstag: "Onkel Walter Dienstag war der letzte Mensch den ich noch von Berlin gesehen habe.  Er war an der Bahn als wir am 22. März 1939 wegfuhren." Sie hat noch heute Kontakt mit den Enkelkindern von Walters Schwester Martha Steinhagen, geb. Dienstag. Die Enkelkinder leben wie auch Marianne Salinger in den USA.

 

Mit Hilfe von Marianne Salinger was es nun möglich, einen Stammbaum anzulegen, der Aufschluß über die Verwandtschaftsverhältnisse gibt.

Stammbaum
Stammbaum

Marianne Salinger arbeitet seit 11 Jahren als Freiwillige für das Leo-Baeck-Institut (LBI), das weltgrößte Nachlassarchiv deutschsprachiger Juden. Ihre Familiengeschichte ist dort bereits digitalisiert. Der Spiegel und Cicero berichteten im vergangenen Jahr darüber. JN1 hat im Januar den Bericht "Preserving German Jewish Heritage" gesendet.